Gerne beraten wir Sie bei Ihrer Suche nach einer passenden Form der Verhütung.
Sie erhalten von uns Informationen über die Wirkung, Anwendung und Sicherheit sowie die Vor- und Nachteile sowie die Kosten der üblich verwendeten Methoden. Wir wollen Ihnen helfen, eine gut informierte Entscheidung für oder eben auch gegen eine bestimmte Verhütungsmethode zu treffen. Jede Methode hat Besonderheiten und jeder Mensch bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit, die berücksichtigt werden müssen.
Im folgenden haben wir für Sie die gängigsten Verhütungsmittel aufgeführt, um eventuell das Gespräch schon ein wenig vorzubereiten.
Weiterführende links:
www.verhuetungscheck.de
www.familienplanung.de
Kombinationspille (Pille, Kombipille)
- Sie enthalten synthetisch hergestellte Geschlechtshormone, ein Östrogen und ein Gestagen.
- Sie werden meist über 21 Tage eingenommen, dann folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen, in der es meist zur Menstruationsblutung kommt.
- Eine Anwendung im 28tägigen Langzeitzyklus ist möglich
- Kürzere, schmerzärmere Monatsblutung
- Risiko für gutartige Zysten sowie Gebärmutterschleimhaut- und Eierstockkrebs wird durch Pilleneinnahme gesenkt
- Positiver Einfluss auf die Haut und Haare (z.B. Akne)
- Die meisten Frauen vertragen die Kombinationspille gut, allerdings kann die Einnahme v.a. in den ersten Monaten, der sogenannten Anpassungsphase, auch zu Nebenwirkungen führen. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schmierblutungen, Gewichtsveränderungen und Brustspannen
- In seltenen Fällen kann es zu dem Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel kommen (Thrombose, Thrombembolie, Herzinfarkt, Schlaganfall)
- Erbrechen und Durchfall können Verhütungssicherheit herabsetzen, ebenso die Einnahme bestimmter Medikamente
Gestagenpille (Minipille, Progestin-only pill)
- enthalten kein Östrogen zur Zyklusstabilisierung, daher kommt es unter der Gestagenpille gehäuft zu unregelmäßigen oder Zwischenblutungen
- der Schleim am Gebärmutterhals verdickt sich und Spermien können ihn nicht mehr durchdringen
- Die meisten Gestagenpillen verhindern den Eisprung
- Alle Gestagenpillen werden „durchgenommen“, also ohne Einnahmepause
- Enthalten nur Gestagen, kein Östrogen und sind somit z.B. für stillende Frauen geeignet
- Alternative für Frauen, die Östrogene nicht vertragen oder wegen gesundheitlicher Risiken nicht nehmen wollen.
- Nach Absetzen der Pille können die Frauen wieder ihrem Alter entsprechend schwanger werden.
- Zwischenblutungen können häufiger auftreten. Auch kann die Blutung in unregelmäßigen Abständen einsetzen oder auch mal ganz ausbleiben
- Östrogenmangelbedingte Beschwerden können auftreten, wie z.B. Scheidentrockenheit oder wiederkehrende Pilzinfektionen
- Bei der Minipille mit Levonorgestrel ist der Empfängnisschutz bereits nach drei Stunden verspäteter Einnahme nicht mehr sicher. Bei dem Präparat mit Desogestrel ist das erst ab einer verspäteten Einnahme von zwölf Stunden der Fall. Minipillen können u. a. Kopfschmerzen, Akne, Brustspannen und Stimmungsveränderungen verursachen.
Hormonpflaster (Verhütungspflaster)
- Das Hormonpflaster wird auf Bauch, Oberschenkel, Po oder die Außenseite des Oberarms geklebt und einmal wöchentlich erneuert
- Es enthält Östrogen und ein Gestagen, die über die Haut aufgenommen werden und wie bei der Pille im gesamten Körper wirken
- Der Eisprung wird verhindert
- Es werden ähnlich hohe Hormonkonzentrationen wie bei der Kombinationspille erreicht
- Das Pflaster wird 3 Wochen lang ausgetauscht, Nach drei Wochen folgt eine „pflasterfreie“ Woche, in der die Monatsblutung einsetzt.
- Das tägliche „an die Verhütung denken müssen“ fällt weg
- Erbrechen hat keinen Einfluss auf die Verhütungssicherheit
- Nicht für Frauen mit Gegenanzeigen für östrogenhaltige Präparate
- Ein Einfluss auf Durchfall auf die Verhütungssicherheit kann nicht ausgeschlossen werden, ebenso die gleichzeitige Einnahme bestimmter Medikamente
Ring (Verhütungsring)
- Enthält Östrogen und ein Gestagen, die aufgenommen werden und wie bei der Pille im gesamten Körper wirken
- Der Eisprung wird verhindert
- Es werden ähnlich hohe Hormonkonzentrationen wie bei der Kombinationspille erreicht
- Der Ring wird in die Scheide eingeführt und verbleibt dort für 3 Wochen, danach erfolgt eine Woche Ringpause in der die Blutung auftritt.
- Das tägliche „an die Verhütung denken müssen“ fällt weg
- Erbrechen hat keinen Einfluss auf die Verhütungssicherheit
- Nicht für Frauen mit Gegenanzeigen für östrogenhaltige Präparate
- Ist der Ring beim Geschlechtsverkehr für beide Partner spürbar, kann er für 3 h entfernt werden, muss danach aber kontinuierliche 24 h eingelegt bleiben
- Ein Einfluss auf Durchfall auf die Verhütungssicherheit kann nicht ausgeschlossen werden, ebenso die gleichzeitige Einnahme bestimmter Medikamente
Hormonimplantat (Hormonstäbchen, Verhütungsstäbchen, Implantat)
- Das Hormonimplantat ist ein ca. streichholzgroßes Kunststoffstäbchen, das von der Frauenärztin unter örtlicher Betäubung auf der Innenseite des Oberarms mittels einer Spritze direkt unter die Haut eingesetzt wird.
- Das Implantat hemmt den Eisprung , verändert den Schleim im Gebärmutterhalskanal und sorgt für einen unzureichenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Die Verhütungssicherheit ist sehr hoch.
- Das Stäbchen wirkt bis zu 3 Jahre lang, so dass sich die Frau in dieser Zeit nicht mehr um die Verhütung kümmern muss.
- Anwendung in der Stillzeit möglich
- Die Nebenwirkungen ähneln denen der Minipille, v.a. Zyklusveränderungen
- Entfernung oftmals schwierig
Die Dreimonatsspritze
- enthält das Hormon Gestagen und wird in den Gesäßmuskel gespritzt in einer höheren Hormondosierung
- Sie soll nur von Frauen angewandt werden, für die andere Methoden nicht infrage kommen.
- Das Gestagen verhindert den Eisprung und hindert die Spermien zudem daran, in die Gebärmutter zu gelangen. Die Verhütungssicherheit ist hoch.
- Nach jeder Spritze ist die Frau drei Monate lang sicher vor einer Schwangerschaft geschützt.
- Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen, Kopfschmerzen, Nervosität und Gewichtszunahme auftreten sind häufiger als bei anderen Gestagenmethoden.
- Kurzfristiges Absetzen ist nicht möglich
- Eine längere Anwendung führt zur Verminderung der Knochenmineraldichte
Die Kupferspirale
- ist ein Kunststoffstäbchen, das mit einem dünnen Kupferdraht umwickelt ist. Sie wird von der Ärztin/dem Arzt in unterschiedlichen Formen und Größen angeboten und in die Gebärmutter eingesetzt. Spiralen sind zwischen drei und zehn Jahren wirksam.
- Das freigesetzte Kupfer verändert den Schleim am Muttermund der Gebärmutterschleimhaut und schränkt die Spermien in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Eine befruchtete Eizelle kann sich nicht einnisten. Die Verhütungssicherheit ist sehr hoch.
- Solange die Spirale in der Gebärmutter liegt, ist es nicht nötig, sich um die Verhütung zu kümmern.
- Die Spirale verstärkt bei den meisten Frauen die Monatsblutung, manchmal auch die Regelschmerzen.
- Während der ersten Monate besteht vor allem bei Mädchen und jungen Frauen möglicherweise ein erhöhtes Risiko einer Ausstoßung aus der Gebärmutter. .
Spirale (Verhütungsschirmchen, Hormonspirale, Gestagenspirale, IUS)
- Spiralen werden als Verhütungsschirmchen von der FrauenärztIn mit Hilfe eines dünnen Röhrchens in die Gebärmutter eingelegt und können dort bis zu 5 Jahre liegen bleiben. Sie geben kontinuierlich sehr geringe Hormonmengen ab und gewährleisten somit eine sehr hohe Verhütungssicherheit.
- Die Hormonmenge, die im Blut ankommt, ist geringer als bei jeder anderen Form der hormonellen Verhütung. Sogar so gering, dass der natürliche hormonelle Zyklus (d.h. körpereigene Hormonproduktion und Eisprung) bleiben erhalten
- Die Einnahme kann nicht vergessen werden
- Wegen der geringen Hormonmengen meist gut verträglich
- Auch andere Medikamente oder Magen-Darm-Beschwerden haben keinen Einfluss auf die Verhütungssicherheit
- Die Monatsblutung ist häufig weniger, schwächer und weniger schmerzhaft
- auch in der Stillzeit möglich, wenn sich die Gebärmutter zurückgebildet hat.
- Manche Frauen stören die unregelmäßigen oder ausbleibenden Monatsblutungen.
- Nebenwirkungen treten seltener und geringer als bei anderen Hormonpräparaten auf, dafür aber vor allem in den ersten drei Monaten.
- In der Anpassungsphase vollzieht sich eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, deren Aufbau vermindert wird. Dieser Prozess kann 3-6 Monate dauern. In dieser Zeit können gehäuft Zwischenblutungen auftreten.
- Das Risiko für Eileiterschwangerschaften ist erhöht
Diaphragma und Portiolkappe
- haben gemeinsam, dass eine Kappe aus Latex oder Silikon den Muttermund versperrt und damit verhindert, dass Spermien zur Eizelle vordringen können.
- Die Portiokappe muss von einer Ärztin oder einem Arzt individuell angepasst werden. Ein Diaphragma gibt es in einer Einheitsgröße, ein weiteres Modell wird in verschiedenen Größen angeboten.
- Kurz vor dem Geschlechtsverkehr führt die Frau die Kappe in die Scheide ein und setzt sie vor den Muttermund, so dass keine Spermien eindringen können. Bei perfekter Handhabung und der gleichzeitigen Anwendung von spermienhemmenden Gels sind Barrieremethoden eine sichere Sache. Eine gute Anleitung ist für eine richtige Anwendung wichtig..
- Die Barriere-Methoden sind im Allgemeinen frei von unerwünschten Wirkungen. Sie müssen nur bei Bedarf angewendet werden und sind preiswert.
- Es erfordert einige Übung und Erfahrung, mit den Barriere-Methoden sicher zu verhüten.
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Das Kondom
- besteht gewöhnlich aus Latex und wird über den steifen Penis abgerollt.
- Das Kondom verhindert, dass Spermien in die Scheide gelangen. Richtig abgerollt, sitzt es recht fest. Nach dem Samenerguss muss es beim Rausziehen des Penis aus der Scheide jedoch am Penisschaft festgehalten werden. Bei perfekter und konsequenter Anwendung und passender Größe (siehe www.kondometer.de) sind Kondome ein sicheres Verhütungsmittel.
- Abgesehen von seltenen Latexallergien haben Kondome keine Nebenwirkungen. Sie verringern außerdem als einziges Verhütungsmittel das Risiko, sich beim Geschlechtsverkehr mit sexuell übertragbaren Infektionen (z. B. einer HIV-Infektion) anzustecken..
- Nicht jeder Frau fällt es leicht, den Schutz durch ein Kondom vom Partner ausdrücklich einzufordern – was allerdings ihr gutes Recht ist!
Natürliche Familienplanung (NFP)
- ermitteln die (un)fruchtbaren Tage im Zyklus der Frau. Dazu zählen die tägliche Messung der Basaltemperatur sowie die Schleimbeobachtung.
- Nach dem Eisprung erhöht sich die Basaltemperatur des Körpers, so dass mit ihrer Messung die folgenden unfruchtbarenTage ermittelt werden können. Gleiches gilt für die tägliche Untersuchung des Zervixschleims (Zervix = Gebärmutterhals), der sich kurz vor dem Eisprung verflüssigt. Beide Methoden setzen ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper voraus. Wird an den fruchtbaren Tagen ergänzend verhütet, sind sie bei richtiger Anwendung eine relativ sichere Verhütungsmethode.
- Keine Nebenwirkungen. Die Körperwahrnehmung wird gefördert, der Umgang mit der eigenen Fruchtbarkeit ist oft sehr bewusst..
- Die natürlichen Methoden der Familienplanung erfordern tägliche Disziplin und machen während der Zeit der fruchtbaren Tage eine zusätzliche Verhütung (z. B. mit Kondomen) oder Enthaltsamkeit notwendig.
Die Sterilisation
Eine sehr sichere Verhütungsmethode ist die Sterilisation. Bei der Frau werden dabei in einem operativen Eingriff die Eileiter durchtrennt, abgeklemmt oder verödet. Heutzutage werden sie meistens komplett entfernt. Beim Mann werden die Samenleiter gekappt oder mit Clips verschlossen. Der Schritt will jedoch wohl überlegt sein und kommt erst in Frage, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist.